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Die Libellen-Saison ist eröffnet

Mitte Juli ist die Zeit, während der die meisten Libellen ihr Larvenstadium im Wasser verlassen und sich zur Vervollkommnung der Metamorphose "an Land" begeben. Jeder Naturfotograf träumt davon, das Schlüpfen aus der Larvenhaut beobachten zu können.


Mein spezielles Revier ist das Kendlmühlfilz, wo die einstigen Torfabbaue seit Jahren rekultiviert werden und die Spuren durch Wässerung schon einigermaßen beseitigt sind. Jedenfalls ein Eldorado für Libellenfreunde, auch wenn das sauere Wasser der Moorteiche die Artenvielfalt der Libellen einschränkt.


Mitte Juli schlüpfen die jungen Libellen und so begab ich mich einmal wieder ins Moor, in der Hoffnung, Zeuge der wundersamen Metamorphose zu werden; zahlreiche andere, herrliche Naturmotive sind so zu sagen "Beifang".




Die Wunden, die dem Hochmoor durch Torfabbau zugefügt wurden, sind schon fast verheilt. Schön zu sehen der Uferrand, in dem sich die jungen Libellen vorzugsweise finden lassen.



Der Langblätterige Sonnentau kommt stellenweise in großflächigen Polstern vor, die im Morgenlicht spektakulär leuchteten.



Kleinlibellen wie diese hier, insbesondere, wenn sie gerade geschlüpft sind, lassen sich nur sehr schwer bestimmen... Dies hier ist wohl eine Große Pechlibelle



Eine Becher-Azurjungfer, zu unterscheiden von anderen Azurjungfern durch die Zeichnung auf dem ersten Schwanzsegment, die becherförmig aussieht.



Bei genauer Untersuchung der Uferränder ließen sich jede Menge Larvenhäute (sog. Exuvien) finden, hier gleich zwei nebeneinander. Es ist eine Wissenschaft für sich, diese Exuvien den Libellenarten zuzuordnen.



Hier eine Südliche Binsenjungfer




Frisch geschlüpft ist auch dieses Weibchen einer Schwarzen Heidelibelle, in typischer Ruhehaltung, Vorderflügel nach vorn gestreckt zum Ausbalancieren.



Und dann fand ich tatsächlich eine frisch geschlüpfte Heidelibelle, die sich gerade aus der Larvenhaut befreit hat und nun die Tracheen aufpumpt und die Flügel trocknet, um flugfähig zu werden - ein faszinierender Moment.




Wie hart das Leben ist, zeigt dieser Moment. Schon nach wenigen Stunden ist das Ende dieser Heidelibelle besiegelt, denn sie hat sich im Netz einer Wespenspinne verfangen und wird in Kürze "verarbeitet".




Hidden Champion - die jungen Flügel müssen noch trocknen - in dieser Phase sind die Junglibellen herrliche Fotomotive im Gegenlicht




Der Beifang: Ein paar Schmetterlinge, hier der Kommafalter, ein Dickkopffalter, auf Flockenblume



Und das war die Krönung: Bläulinge auf Wasserdost, offensichtlich frisch geschlüpft, genaue Art noch nicht bestimmt (ist sehr schwierig!)

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