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Was für eine Sternennacht!

Nach der Gluthitze der letzten Woche, die tagsüber an die 40°C brachte war es eine Wonne, eine Nacht im Freien zu verbringen, um die sternenklare Nacht ohne Mondlicht mit Astrofotografie zuzubringen, und natürlich einmal wieder unsere Galaxie vor neuer Kulisse abzubilden. Was bietet sich daher schöner an, als die Berchtesgadener Alpen, jene Gegend, die ich seit Kindesbeinen liebe. Also hat man auch die Imaginationsfähigkeit, was eine gute Location sein könnte. Das Gebiet um den Hintersee ist einigermaßen vom Lichtsmog verschont, wobei zu beobachten ist, dass die Hinweise in der Öffentlichkeit hier in der Ramsau zu einem Umdenken geführt haben.

Nachfolgend zeige ich Euch den zeitlichen Ablauf von 21:00 bis 1:00 Uhr morgens. Die Location sind die Buckelwiesen unterhalb des Taubensees mit Blick auf das Watzmann- und Hochkaltermassiv.

Bei der Ankunft um 20:00 Uhr: Die ursprünglich angedachte Location an der Alpenstraße erweist sich als untauglich, da der Campingplatz Taubensee (s. unten, früher war der nicht so groß!) sehr viel Störlicht erwarten lässt!

Am Hintersee herrscht schon Abendfrieden, eine Handvoll Urlauber sitzt noch auf den Wirtshausterrassen, das Licht verspricht großes Kino!

Es ist 21:00 Uhr, diese Blickrichtung ist für "Milchstraße" ungeeignet, also schnell weitersuchen!

Die Buckelwiese unterhalb des Taubensees hat den idealen Ausblick und es sind wenig Lichtquellen zu sehen, die später stören könnten. Und dann gibt es zur Belohnung auch gleich noch Alpenglühen... Und dann heißt es : Alles bei Helligkeit einrichten und 3 Stunden ausharren.

Gerade noch die Spitzen des Hochkaltermassivs erhalten Restlicht

Dann ist es 22:00 Uhr, hinter dem Watzmann schönstes Aurora, das Sonnenlicht ist weg, die Blaue Stunde beginnt!

22:30 Uhr, es geht los! Der erste sichtbare Stern ist keiner, sondern der derzeit den Südhimmel beherrschende Planet Saturn, Der zweite Lichtpunkt auf der Schulter des Watzmanns ist das Watzmannhaus auf dem Falzköpfl

23:00 Uhr: Immer noch Blaue Stunde aber für das menschliche Auge schon stockfinster, die Sterne werden mehr.

Wenige Minuten später: Aus dem sich schnell abdunkelnden Himmel tritt die Milchstraße hervor. Zu diesem Zeitpunkt nur von der Kamera sichtbar, Belichtung 10 Sek. bei 800 ISO und offene Blende 1.4, 20 mm

Was für eine Pracht! Es ist Mitternacht, der Himmel vollständig dunkel, Belichtung jetzt 20 Sek. bei Blende 1.4, ISO 800, das Zentrum der Galaxie ist knapp über dem Horizont gut sichtbar.

Die Milchstraße ist jetzt, um 0:30 Uhr auch mit dem bloßen Auge wunderbar zu sehen, ein eindrucksvolles Erlebnis in kompletter Dunkelheit (so "hell" wird es nur durch die lange Belichtung).

Wenigstens haben sie in Ramsau schon einmal auf eine insektenfreundliche Farbtemperatur umgestellt, die allerdings für den Fotografen ein Albtraum ist! Zum Glück gibt es moderne Bildbearbeitungs-Features.

Was für eine unglaublich schöne Sternennacht. Auf der Rückfahrt machte ich noch mehrmals Halt, allein um den Anblick zu genießen, der in den Alpen doch soviel eindrucksvoller ist.

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